
Verlängerung
zum
Shopping Center West - oder doch gleich nach Webling?
Die Linie 5 soll in
Richtung Süden zum Shopping Center West verlängert werden. Auch würde das
Shopping Center diese Verlängerung mitfinanzieren. Eine eigene Trasse zum Center
wurde vor Jahren errichtet und wird von der Buslinie 64 befahren.
Da stellt sich nur die
Frage, ob sich die Verlängerung nur bis zum Center West überhaupt rentieren würde.
Derzeit fährt die Linie
64 (Schulzentrum St. Peter - Wetzelsdorf; Mo-Fr bis 20:00, Sa bis 18:00)
durch das Einkaufszentrum. Die absolute Mehrheit
der Besucher fahren mit dem Auto hin um einzukaufen. Außerdem ist die
Produktpalette gänzlich verschieden als wie z. B. beim Citypark (zentrumnahes
Einkaufszentrum mit über 100 mehrheitlich kleineren Geschäften, neben
Frequenzbringern wie Interspar, Saturn).
Im Shopping Center West gibt es außer einer Halle mit kleineren Geschäften,
Cosmos und Interspar ausschließlich Geschäfte im Hallenformat (Intersport,
Mömax, Ikea, OBI, Toys "R" Us, eine Großdisco). Jetzt stellt sich nur die Frage
ob jemand die Straßenbahn benutzt, wenn er/sie z. B. einen Großbildfernseher,
ein neues Sofa, Baumaterial o. ä. einkauft. Trotz dieses Unterschieds will man
beim Citypark keine Straßenbahnstrecke direkt vorbeiführen, auch wenn der
dortige Bezirk dadurch eine Aufwertung erfahren würde. Eine der beiden
Varianten zum Bau der Linie 8 würde
zwar am Citypark vorbeiführen, doch diese Strecke wird von der Stadt Graz
nicht favorisiert. Auch fährt hier die überwältigende Mehrheit mit dem Auto
einkaufen, wovon die 2000 Parkplätze bezeugen.
Neueste Planungen der Stadt sehen darüber hinaus
eine Verlängerung Richtung Webling bis zur GKB-Bahnstrecke vor. Hier würde ein
Nahverkehrsknoten errichtet werden. Dort hätte auch die geplante und verlängerte
Linie 8
ihre Endstation bzw. würde dort der "5er" die zu errichtende
Straßenbahnstrecke auf der GKB-Trasse kreuzen.
Würde die Strecke temporär doch nur bis zum
Shopping Center West gebaut werden, dann würde aufgrund von Platzersparnis
(Wunsch vom Center West) statt einer Umkehrschleife ein Wendehammer neben der
Großdisco errichtet werden.

Kaiser-Franz-Josef-Kai
Eine
der Besonderheiten, die das Grazer Straßenbahnnetz auszeichnet, ist die Strecke
der Linien 4, 5 und 12 über den Kaiser-Franz-Josef-Kai. Der Kai ist
eine vom Zentrum wegführende Einbahnstraße (!). Durch eine eigene Grünphase
können die Garnituren ohne Autoverkehr dieses Streckenstück passieren. 2008 soll
der Gleisabstand vergrößert werden, um auch breitere Garnituren einsetzen zu
können (derzeit max. 2,20m im gesamten Netz). Dazu soll auch eine der Parkspuren
geopfert werden.

Verlängerung
zum Nahverkehrsknoten Puntigam
Der Bau der "neuen" Südbahn/Koralmbahn bringt Graz
südlich des Hauptbahnhofs 13 (!) neue Unterführungen. Damit gehört die
jahrzehntelange Zerschneidung der Stadt in Ost und West, aufgrund geschlossener
Bahnschranken der Vergangenheit an.

Phänomenal daran ist, dass damit neue Impulse
im ÖPNV gesetzt wurden. Seit 1949, dem Jahr
der Übernahme der Straßenbahn durch die Stadt Graz, wurde ein Viertel des Netzes stillgelegt. Erst die Gemeinderatswahl 2003 brachte hier die Wende. Binnen
zwei Jahren wurden drei Verlängerungen (Puntigam,
Liebenau,
St. Peter) auf Schiene gebracht.
Mit 01.12.2006, Punkt 11:00, wurde die erste
Verlängerungsstrecke feierlich durch Gerald Pichowetz, bekannt als
"5er" aus der Serie "Kaisermühlen Blues" in Puntigam eröffnet. Mit 0,376km Länge, davon
0,2km in Tieflage, und Baukosten in der Höhe von 15,5 Mio. Euro ist sie zwar die
kürzeste aller Verlängerungen, ist aber dennoch als Meilenstein zu betrachten.
Erstmals ist es für Pendler möglich, zwischen Straßenbahn, ÖBB und Stadt- bzw.
Regionalbussen barrierefrei und ohne größere Fußmärsche umzusteigen. Zuvor
musste zwischen Bahnhof und Straßenbahn eine Distanz von ca. einem halben
Kilometer zurückgelegt werden.
Zwischen Süd-, Ostbahn und Autobuslinien kann seit
07.09.2007 beim neu geschaffenen Nahverkehrsknoten bzw. Bahnhof "Don Bosco"
ebenfalls pendlerfreundlich umgestiegen
werden.
Einziger Wehmutstropfen bei den zwei
Nahverkehrsknoten ist, dass die Regionalbusse nicht direkt bei den
Knoten halten, da sie in der "Nähe" über eigene Haltestellen verfügen.
Weitere Knoten sind am Hauptbahnhof und in Gösting, im Norden der Stadt, vorgesehen (s.
Linie 3).

Umbau
der Endstation Andritz
Im
Sommer 2001 wurde der Hauptplatz von Andritz umgebaut.
Dabei fand eine kleine Revolution statt. Durch den Umbau wurde die Endstation Andritz mit einem Überholgleis ausgestattet.
Somit war sie bis zu diesem Zeitpunkt erst die zweite Endstation in Graz, die
über Überholgleis verfügt.
Der Platz
wurde so umgestaltet, dass einer möglichen Verlängerung zur Radegunder Straße nichts mehr im Wege
steht.
Pläne für eine Verlängerung gehen bis in das Jahr 1911
(!) zurück.
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