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Kohlentransport zum
Landeskrankenhaus (LKH) Graz

   
   


Die Anfänge

 
Der während des 1. Weltkriegs auftretende Mangel an Pferdefuhrwerken führte zur Überlegung, ob die Grazer Tramway-Gesellschaft (GTG) neben der Personenbeförderung, in Zeiten des Mangels, nicht auch Güter befördern sollte bzw. müsste, um ihren Teil zur Aufrechterhaltung der Versorgung der Stadt beizutragen. Waren es zu Beginn des Kriegs Militärgüter, so fand ab 1916 die bis 1960 andauernde Versorgung des Landeskrankenhaus Graz (LKH) mit Kohle statt.

Hierzu wurden auf dem Gelände des Köflacherbahnhofs in der Nähe der (damaligen) Stadtgrenze ca. 200m Straßenbahngleis verlegt, damit auf dem Güterbahnhof die Kohle umgeladen werden konnte. Hierzu wurden 16 offene Güterwägen (K1 bis K16) bei der Grazer Waggon- und Maschinen-Fabriks AG bestellt.
Beim LKH wurde ab Leonhardplatz über die Ludwig-Seydler Gasse ein ca. 400m langes Schleppgleis bis zum Kohlenhof des LKH verlegt. Der erste Gütertransport fand am 25.11.1916 statt.
Neben den bereits genannten Güterstrecken gab es ab 1919 eine ca. 600m lange eingleisige Strecke zur eigenen aufgeschlossenen Sandgrube in der Straßganger Straße.

Weitere Institutionen, die mit Kohle beliefert wurden: die Gasanstalt, das Elektrizitätswerk und die eigene Kraftstation in der Steyrergasse (Remise I).
 

 

 
 

  
 


 
Das Ende

 
1960 fand der Güterverkehr durch die Straßenbahn in Graz ihr Ende. Sie hatte bis dahin jährlich bis zu 13 000t Güter befördert. In den darauf folgenden Jahren wurden die Güterstrecken (LKH-Gelände, GKB-Gelände, Strecke zur Sandgrube in der Straßganger Straße) abgetragen.
 
 

 
Ein Neuanfang?

 
Alle paar Jahre kommt die Idee auf, wieder Güter durch die Straßenbahn zu transportieren zu lassen. Das letzte Projekt dieser Art war eine Strecke zum Magna-Werk (Autowerk) in Liebenau. Dazu müsste die Straßenbahnstrecke der Linie 4 verlängert werden.

Wenn ein problemloser Übergang vom Straßenbahnnetz auf das Eisenbahnnetz in Graz möglich werden sollte (Einfädelung z. B. über das GKB-Gelände mit entsprechenden kompatiblen Straßenbahngarnituren), so ergäben sich sich in den nächsten Jahren und Jahrzehnten neue Aufgaben und Einnahmemöglichkeiten für die Straßenbahn.

So könnte überlegt werden, innerstädtische (Industrie-)Großbetriebe über die Schiene mit Rohstoffen und Produkten zu versorgen, auch in der weisen Voraussicht der immer knapper und teurer werdenden fossilen Brennstoffe. Weiters mit dem Wissen, dass der derzeitige Energieverbrauch nach heutigem Stand in Zukunft nicht durch Alternativenergien gedeckt ist. Der für den Transport auf Schiene notwendige Strom könnte dazu durch (wiederzuerrichtende) Wasserkraftanlagen am Mühlgang gewonnen werden.

 
      Seite aktualisiert am Sonntag, 15. Februar 2015      
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