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Chronik
(Straßenbahn, O-Bus)

   
   


In den 80ern des 19. Jahrhunderts entstanden die ersten Pläne für den Bau eines Pferdebahnnetzes in Klagenfurt. 1890 gelang es dem Wiener Unternehmer Adolf Springer die Genehmigung für den Bau einer Pferdetramway zu erhalten.

  05.07.1891 Inbetriebnahme der eingleisigen Strecke Südbahnhof (Hauptbahnhof) - Heiligengeistplatz - Militärschwimmschule (See).
Streckenlänge: 5,78 km
Spurweite: 1000 mm

Bei der Haltestelle "Eisenbahnbrücke" gab es eine Niveaukreuzung mit der Südbahn. Dadurch ergaben sich hin und wieder Betriebsverzögerungen.

Streckenverlauf: Walter von der Vogelweide-Platz (Süd- bzw. Hauptbahnhof) - Bahnhofstraße - Burggasse - Neuer Platz - Wiesbadener Straße - Heiligengeistplatz - Stauder Platz - Villacher Straße.

Die Tramway erwies sich besonders während der Sommermonate als so erfolgreich, dass die einzelnen Garnituren hoffnungslos überfüllt waren.
Eine Besonderheit, bis zur Einstellung der Strecke zum Strandbad, waren die offenen Sommerwägen, die sich großer Beliebtheit erfreuten.

Eine von Anfang an geplante Verlängerung der "Seelinie" bis Krumpendorf wurde nie realisiert.

  nach 1905 Langwierige Verhandlungen zwischen der Stadt Klagenfurt und dem Besitzer der Tramway zwecks Ankauf der Strecke.
  1909 Die Stadt Klagenfurt erwirbt die Strecke. Die Firma Siemens wird beauftragt die Strecke zu elektrifizieren, sowie das Netz stark zu erweitern.
  17.11.1910 Letzter Betriebstag der Pferdetramway in Klagenfurt. Grund waren die Umbauarbeiten der bestehenden Strecke für elektrischen Betrieb, sowie der Bau neuer Strecken.
  06.05.1911 Inbetriebnahme der elektrifizierten eingleisigen Strecke Südbahnhof (Hauptbahnhof) - Heiligengeistplatz - Theaterplatz (1,68km).
Spurweite der Straßenbahn: 1000mm
  21.06.1911 Eröffnung der neuen eingleisigen Strecke Theaterplatz - Kreuzbergl (0,88km).
Streckenführung: Ursulinengasse - Radetzkystraße
  25.06.1911 Inbetriebnahme der elektrifizierten Strecke Heiligengeistplatz - Eisenbahnkreuzung (1,52km).
  15.07.1911 Inbetriebnahme der elektrifizierten Strecke Eisenbahnkreuzung - Militärschwimmschule (See) (2,74km).
  18.09.1911 Eröffnung der neuen eingleisigen Strecke Theaterplatz - Landes-Irrenanstalt (heute Landeskrankenhaus) (1,17 km).
Streckenführung: Theatergasse - Heuplatz - St. Veiter Straße
  22.10.1911 Eröffnung der neuen eingleisigen Strecke Landes-Irrenanstalt - Zentral-Friedhof (Annabichl) (2,19km).

Mit den neuen Strecken wuchs die Streckenlänge auf 10,18 km.

In den ersten Wochen wurde auf allen Strecken tagsüber im 7,5-Minuten- und abends im 15-Minuten-Takt gefahren.

  Ende 1911 Folgende Linien waren nun in Betrieb:
Linie A: Heiligengeistplatz - Zentral-Friedhof (Annabichl)
Linie K: Hauptbahnhof - Kreuzbergl
Linie S: Heiligengeistplatz - Militärschwimmschule (See), (Hauptachse, "Seelinie")

In den ersten Jahren verkehrten alle Wagen, die vom Heiligengeistplatz Richtung Bahnhof fuhren, mit dem Signal B. Bei Kurzführungen auf der genannten Strecke wurde in beide Richtungen mit diesem Signal gefahren.

  1935 Verlängerung der Seelinie um eine Station zum Strandbad.
Die Klagenfurter Straßenbahn erreichte damit seine größte Ausdehnung von 10,2 km.
  1935 Bau einer Gleisschleife beim Bahnhof mit Durchfahrt über das Remisengelände.
  1935 Umstellung von Links- auf Rechtsverkehr. U. a. mussten dafür die Rückstellfedern der Weichen umgestellt werden.
  1937 Auf den Strecken der Linien S und K wurden zahlreiche Ausweichen verlängert, um Behinderungen aufgrund der Eingleisigkeit der Strecken zu reduzieren.
  1938 Anschluss Österreichs an Deutschland.
  1943 Beschluss zum Bau eines O-Busnetzes.
Baubeginn für die Strecke Hauptbahnhof - Heiligengeistplatz über die St. Ruprechter Straße.

Für die Zukunft war sogar vorgesehen alle Straßenbahnlinien durch O-Buslinien zu ersetzen!

Im gleichen Jahr erfolgte der Baubeginn für eine Strecke nach St. Peter, sowie für eine weitere ab Heiligengeistplatz nach Kreuzbergl als Ersatz für die dort verkehrende Straßenbahnlinie K.

Bau der O-Bushalle in St. Peter in der Rosenbergstraße.

  16.01.1944 Letzter Betriebstag auf der Strecke Theater Platz - Kreuzbergl. Grund waren die Bauarbeiten für die O-Busstrecke, sowie die Angriffe mehrerer Bombenverbände die die Straßenbahnstrecke zerstörten. Damit schrumpfte das Straßenbahnnetz auf 9,30 km Streckenlänge.

Die Angriffe beschädigten auch die im Bau befindliche Strecke Hauptbahnhof - Heiligengeistplatz so schwer, dass ein Weiterbau aufgegeben wurde.
So wurde entschieden, die anderen zwei zu bauenden O-Busstrecken (Heiligengeistplatz - Kreuzbergl und Heiligengeistplatz - St. Peter) zu einer Linie zu verknüpfen. Dafür wurde auch das noch vorhandene Material von der beschädigten Strecke verwendet.

  06.08.1944 Inbetriebnahme der O-Buslinie Kreuzbergl - Heiligengeistplatz - St. Peter (Linie P, 3,7 km). Die Fahrdrahtspannung betrug wie bei der Straßenbahn 800 Volt.
  1944 Nachdem die Strecke nach Kreuzbergl zerstört wurde, ergaben sich dadurch folgende Linienführungen:
Linie A: Heiligengeistplatz - Zentral-Friedhof (Annabichl)
Linie S: Hauptbahnhof - See (Strandbad)
  1947

Abänderung der Gleisschleife bei der Endstation Strandbad.
Ab der Endstation wurde ein kerzengerades Gleis in Richtung Osten (stadteinwärts) bis zur Ausweiche Lorettoweg verlegt. Dadurch entstand eine große Wendeschleife in Dreiecksform. (s. Netzplan). Folglich wurde die alte Wendeschleife vor dem Strandbad abgetragen.

  01.12.1948 Inbetriebnahme der ersten städtischen Buslinie in Klagenfurt (Neuer Platz - St. Ruprecht).
  29.04.1949 Eröffnung der einspurigen O-Buslinie See (Anschluss zur Straßenbahn) - Krumpendorf - Leinsdorf (Linie K, 4,6 km).

Ursprünglich war geplant die O-Buslinie zukünftig als Ringlinie um den Wörthersee zu führen, doch es blieb nur bei dieser Teilstrecke. Ein von Anfang an bestehendes Problem war, dass die O-Busse täglich morgens und abends per LKW von der O-Bushalle zur O-Busstrecke bzw. umgekehrt transportiert werden mussten.

  1951 Verlegung der O-Busremise von der Rosenbergstraße zum Hauptbahnhof. Dazu musste eine Zufahrtsstrecke durch die Wulfengasse gebaut werden.
  1954 Beschluss zum Bau einer Straßenbahnunterführung in der Villacher Straße bei der Haltestelle "Eisenbahnkreuzung" um die immer wieder zu Betriebsverzögerungen führende Niveaukreuzung mit den ÖBB zu beseitigen.

Mit dem Bau der Unterführung sollte die Hauptstrecke auf dem Abschnitt Morre Straße - Schattenhof zweigleisig ausgebaut werden, sowie zu einem späteren Zeitpunkt an das Nordufer des Lendkanals (Tarviser Straße) verlegt werden.

  15.02.1954 Unterbrechung der Strecke Heiligengeistplatz - Strandbad wegen des Baus der Unterführung.

Liniennetz Straßenbahn:
Linie A: Heiligengeistplatz - Zentral-Friedhof (Annabichl)
Linie S: Hauptbahnhof - Rizzi Steg
Linie S: Strandbad (See) - Schattenhof (Inselbetrieb, bis 05.06.1954)

  06.05.1954 Begünstigt durch einen tödlichen Verkehrsunfall in der Villacher Straße, die Straßenbahn war daran aber, wie sich später herausstellte, nicht schuld, wird während der Gemeinderatssitzung zum Thema "Modernisierung des Verkehrs in Klagenfurt" die kurzfristige Stilllegung der Seelinie beschlossen. Mittelfristig sollte das gesamte Netz stillgelegt werden.
  30.06.1954

Trotz des schon vorhandenen Materials für den zweigleisigen Ausbau der Hauptachse wurde die Strecke Heiligengeistplatz - Strandbad (See) offiziell stillgelegt (4,4 km Streckenlänge).

Der Pendeltriebwagen-Verkehr zwischen Strandbad - Schattenhof wurde bereits am 05.06.1954 eingestellt.

Liniennetz Straßenbahn:
Linie A: Hauptbahnhof - Heiligengeistplatz - Zentral-Friedhof (Annabichl)

  23.08.1956 Umstellung der O-Buslinie K auf Autobusbetrieb. Grund war die vorgesehene Elektrifizierung der Südbahnstrecke der ÖBB. Somit verblieb nur mehr eine O-Busstrecke mit 3,7 km Streckenlänge.
  28.02.1961 Stilllegung der Strecke Heiligengeistplatz - Zentralfriedhof. Grund waren notwendige Straßenverbreiterungen (St. Veiter Straße).

Liniennetz Straßenbahn:
Linie B: Hauptbahnhof - Heiligengeistplatz

  16.04.1963 Letzter Betriebstag der Straßenbahn (Hauptbahnhof - Heiligengeistplatz,1,5 km) und des O-Busses (Linie P, 3,7 km) in Klagenfurt.
  04.07.1977 Eröffnung der Museumstramway ("Lendcanaltramway", s. Netzplan) in Klagenfurt.

 

 
      Seite aktualisiert am Sonntag, 15. Februar 2015      
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